Acerola-Kirsche: Die wahre Vitamin-C-Bombe
Vergessen Sie Orangen oder Zitronen! Die wahre Vitamin-C-Bombe ist die Acerola-Kirsche. Sie gehört zu den drei reichhaltigsten Vitamin-C-Quellen. Noch mehr damit gesegnet sind einzig die australische Buschpflaume und die Camu-Camu aus dem Amazonas. Die Acerola-Kirsche besteht zu 93 Prozent aus Wasser und enthält kaum Eiweiss, Fett oder Kohlenhydrate. Gleichwohl hat sie es knüppeldick hinter den Ohren. 100 Gramm enthalten zwischen 1’700 und 5’000 Milligramm Vitamin C. Zum Vergleich: In der selben Menge Orangen oder Zitronen sind lediglich 50 Milligramm Vitamin C enthalten.
In erster Linie ist die Acerola-Kirsche für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt bekannt. Oft geht dabei vergessen, dass die von Natur aus ziemlich sauren Früchte viele weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe enthalten. Dazu zählen mehr als 20 Vitamine sowie Mineralstoffe und Spurenelemente. Wegen der geringen Menge im Acerola-Pulver oder Muttersaft fallen sie auf den ersten Blick nicht sonderlich ins Gewicht. Gleichwohl tragen sie einiges zu einem guten Vitamin-Haushalt bei.
Das antioxidative Potential von Acerola-Pulver und Acerola-Fruchtsaft
Die Acerola-Kirsche hat ein ausserordentliches antioxidatives Potential. Ihre wertvollen Inhaltsstoffe sind in Fruchtextrakten wie Acerola-Pulver und Acerola-Fruchtsaft enthalten. Allerdings sind die Kirschen ziemlich empfindlich. Die Pflanze ist nur im tropischen und subtropischen Klima überlebensfähig und verdirbt bereits drei bis fünf Tage nach der Ernte. Daher sind frische Kirschen nur in den Anbauländern erhältlich. In unseren Breitengraben ist dieser Super-Food vorab in Fruchtextrakten wie Acerola-Pulver sowie im Acerola-Fruchtsaft erhältlich. Die Acerola-Kirschen werden in den Erzeugerländern gleich nach der Ernte schockgefroren bzw. getrocknet. Je schonender der Trockenvorgang ausfällt, desto höher ist der Wirkstoffgehalt.
In Europa sind Acerola-Trockenfrüchte noch relativ selten. Tendenz zunehmend: immer häufiger finden sie den Weg in Fruchtschnitten, Früchtetees oder Müeslis. Werden sie bei einer Temperatur zwischen 5 und 10 °C gelagert, sind getrocknete Acerola-Kirschen nach der Öffnung der Verpackung drei bis vier Wochen haltbar.
Schon Mayas wussten Acerola zu schätzen
Ihren Ursprung hat die Acerola auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Indes fühlen sich die Sträucher oder kleinen Bäume heute in ganz Mittelamerika zu Hause, ferner in zahlreichen südamerikanischen Ländern – insbesondere in Brasilien – aber auch auf Jamaika, im Süden der USA, in Indien, Afrika und Australien. Bereits die Völker der Maya-Kultur betrachteten die Acerola als Quelle der Gesundheit und wussten ihre heilsamen Früchte zu schätzen.
In der traditionellen Medizin Lateinamerikas kommen Acerola-Kirschen häufig in der Behandlung oder Prävention von Krankheiten zum Einsatz. Das vorab wegen ihrer entzündungshemmenden, zusammenziehenden, stimulierenden und harntreibenden Eigenschaften. Sie gelten als ideales Therapeutikum für geschwächte Körper. In Brasilien kommen sie zur Anwendung, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken, Durchfall und Ruhr zu kurieren oder die Wundheilung zu unterstützen. Auch werden frische Früchte bei Fieber, Blutarmut, Diabetes sowie Leberleiden wie Hepatitis verwendet.
Wissenschaftlich erwiesen: Acerola ist die Vitamin-C-Bombe schlechthin
Wie hoch der Vitamin-C-Gehalt der Acerola-Kirschen ausfällt, hängt von etlichen Faktoren ab. Etwa vom Reifegrad der Pflanze oder ihrem Standort. Je unreifer die Frucht, desto mehr Vitamin C weist sie auf. In Acerola-Trockenfrüchten und daraus hergestellten Extrakten stecken aufgrund des Wasserentzugs mehr Nährstoffe als in derselben Menge frischer Acerola-Kirschen. So enthalten getrocknete Früchte pro 100 Gramm bis zu 15’600 Milligramm Vitamin C. Das ist wahrer Super-Food!
Die Wissenschaft begann sich Mitte des 21. Jahrhunderts für die Acerola-Kirsche zu interessieren. Damals waren südamerikanische Forscher im Dschungel auf die Frucht gestossen und begannen sie zu analysieren. Dabei wurde erstmals empirisch geklärt, warum die Acerola-Kirsche ein so grosses Heilpotential hat: Weil sie extrem reich an Vitamin C ist.
Die medizinische Wirkung der Acerola-Kirsche
Hochgelobt und doch unterschätzt: Wie eingangs erwähnt geht wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts oft vergessen, dass die Acerola-Kirsche deutlich mehr zu bieten hat. Interessant ist insbesondere ihr acerolatypische Mix an sekundären Pflanzenstoffen. Dazu zählen Beta-Carotin und diverse Flavonoide wie Rutin und Anthocyane. Die medizinische Wirkung der Acerola-Kirsche wird in erster Linie auf das Zusammenspiel der antioxidativen Inhaltsstoffe zurückgeführt. Es gibt kaum eine andere Frucht, die einen derartig hohen ORAC-Wert aufweist: Er beträgt bis zu 70.000 µmol TE/100 g. Zum Vergleich: Der ORAC-Wert der Goji-Beere liegt bei 25’000, jener der Acai-Beere bei geradezu bescheidenen 18’500. Dabei handelt es sich doch bei beiden ebenfalls um hochpotenten Super-Food.
Studien haben gezeigt, dass Flavonoide eine antioxidative, antiallergische, antientzündliche, schmerzlindernde, antivirale und antimikrobielle Wirkung haben und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs senken können.
Am häufigsten erhältlich: Das Acerola-Pulver
Nicht nur als Heilmittel macht die Acerola-Kirsche eine gute Figur, sondern auch im Bereich (gesundes) Essen. Am häufigsten angeboten werden sie als Nahrungsergänzungsmittel in Pulverform. Dieses lässt sich aus Fruchtsaft als auch aus dem Fruchtfleisch der Acerola-Kirsche herstellen. Nach der Trocknung werden Acerola-Kirschen zu Acerola-Pulver gemahlen, das alle Vitamine, Mineralstoffe sowie sekundären Pflanzenstoffe der frischen Früchte enthält. Der Gehalt variiert je nach Herstellungsverfahren. Hochwertiges Acerola-Pulver enthält pro Gramm etwa 130 Milligramm Vitamin C.
Während das aus püriertem Fruchtfleisch produzierte Acerola-Pulver alle natürlichen Ballaststoffe enthält und eine gröbere Struktur aufweist, ist Fruchtsaft-Pulver aus getrocknetem Fruchtsaftkonzentrat nahezu frei von Ballaststoffen und hat eine feinere Struktur.
Die Gefriertrocknung ist nachweislich das schonendste Verfahren, um Acerola-Pulver herzustellen. Die ursprüngliche Struktur der Kirschen bleibt erhalten und die Trocknung erfolgt bei geringen Temperaturen von bis zu 30 °C. Entscheidend ist, dabei dass hitzeempfindliche Inhaltsstoffe wie Vitamin C und sekundäre Pflanzenstoffe viel besser erhalten bleiben als bei herkömmlichen Trocknungsverfahren.
Neben der Gefriertrocknung ist die Sprühtrocknung das zweitschonendste Verfahren. Wegen einer Wasserverdampfung kühlt die Temperatur der Pulverpartikel unmittelbar ab und beträgt zwischen 60 bis 80 °C.